Horst Köhler der derzeitig amtierende Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland richtet seine Weihnachtsansprache explizit an Deutsche. Er begann sie wieder mit den Worten:
„Liebe Landsleute, meine Frau und ich wünschen Ihnen frohe und gesegnete Weihnachten.“
In 2006 kam diese Ansprache nicht vor es war nur die Rede von:
„Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
meine Frau und ich wünschen Ihnen frohe und gesegnete Weihnachten.„
noch in 2005 fehlte das „gesegnete“, dafür stand hinter dem „liebe Landsleute“ ein Ausrufezeichen:
„Liebe Landsleute!
Meine Frau und ich wünschen Ihnen frohe Weihnachten.“
Bei seiner ersten Weihnachtsansprache in 2004 sagte er:
„Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
meine Frau und ich wünschen Ihnen frohe und gesegnete Weihnachten.“
Wie wir unschwer erkennen können wechselt Köhler also zwischen Mitbürgern und Landsleuten hin und her. Was aber bedeuten die Begriffe?
„Landsleute“ ist der plural von Landsmann und dies bedeutet jmd., der aus demselben Land stammt, aus derselben Landschaft, Gegend kommt oder demselben Staat, wie der Redner.
„(Mit)Bürger „waren zunächst im Mittelalter im Sinne der Ständeordnung Bewohner einer befestigten (geborgenen) Stadt mit eigenem Stadtrecht und unterschieden sich vom „Einwohner“ durch eigene Bürgerrechte, d.h. Privilegien und Besitz. Seit der französischen Revolution wurden schließlich die Bürgerrechte durch Verfassungen auf jedes männliche vollberechtigte Glied eines Staates ausgedehnt. Heute wird jeder Angehörige eines Staates als Bürger bzw. als Staatsbürger bezeichnet. Oder teilweise auch darüber hinaus von „ausländischen Mitbürgern“ bzw. von „Mitbürgern mit Migrationshintergrund“ gesprochen. Es wird allerdings rechtlich noch immer zwischen Staatsbürgern, EU-Bürgern und Nicht-EU-Bürgern unterschieden.
Das heißt, dass der Bundespräsident wissentlich rund 7 Millionen Menschen nicht angesprochen hat. Im vorletzten Absatz seiner Rede sprach er wie meist üblich von „Mitbürgerinnen und Mitbürger“, um dann den letzten Absatz wieder den Landsleuten zu widmen:
„Liebe Landsleute,
Weihnachten, das ist für viele von uns beides: eine Zeit der Besinnung auf das, was uns wirklich wichtig ist – und eine Zeit, um neue Zuversicht zu schöpfen und mit frischem Mut voranzugehen. Nehmen wir etwas mit von dieser besonderen Stimmung in die Zeit zwischen den Jahren und in die Zeit danach.
Meine Frau und ich wünschen Ihnen allen besinnliche Festtage und ein gutes, friedvolles Neues Jahr.“
Damit auch all die Spanier, Belgier, Franzosen, Türken, Niederländer, Griechen, Italiener, Russen, Portugiesen, Bulgaren, Rumänen, Polen, Tschechen, Slowenen, Malteser, Kurden, Armenier, Basken, Katalanen, Schotten, Engländer, Waliser, Nigerianer, Ivoren, Iren, Isländer, Kenianer, Brasilianer, Schweden, Argentinier, Serben und Montenegriener, Kroaten, Österreicher, Schweizer, Bosnier, Ukrainer, Vietnamesen, Chinesen, Australier, US-Amerikaner, Kubaner, Chilenen und alle anderen Völker, Nationen oder Stämme und Clans (natürlich meine ich Frauen und Männer gleichermaßen) nicht zu kurz kommen, möchte ich Ihnen heute wünschen, dass sie gesegnete und frohe Weihnachtstage haben werden.
Es tut mir leid ich habe diesen Präsidenten nicht gewählt!
Horst Köhler:
Horst Köhler kommt am 22. Februar 1943 im polnischen Skierbieszów zur Welt. Die Eltern, deutschstämmige Bauern aus dem rumänischen Bessarabien.
Am 4. Mai 2004 benennen CDU, CSU und FDP Horst Köhler zum gemeinsamen Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten. Am 23. Mai wählt ihn die Bundesversammlung im ersten Wahlgang mit der absoluten Mehrheit von 604 Stimmen zum neunten Bundespräsidenten. Am 1. Juli 2004 legt Köhler vor den Mitgliedern von Bundestag und Bundesrat im Plenum des Deutschen Bundestages den Amtseid ab.
Horst Köhler, evangelisch, ist verheiratet mit Eva Luise Köhler. Sie haben zwei Kinder.