Berlin (ots) – Nach der Ankündigung von Hartmut Mehdorn, Stellen zu streichen und die Preise zu erhöhen, werden erste Forderungen laut, den Bahn-Chef abzulösen. „Herr Mehdorn ist nicht länger tragbar. Eigentlich müsste er selbst Konsequenzen ziehen„, sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Roth dem Tagesspiegel (Donnerstagausgabe). Aufsichtsrat und Vorstand des Unternehmens müssten nun „selbstkritisch mit sich ins Gericht gehen“ und nach einer zukunftsfähigen Führung suchen.
Roth sagte, der Bahn-Chef stoße mit seinen Äußerungen den Bund als Eigentümer ebenso vor den Kopf wie die Gewerkschaften. „Mehdorn erzeugt nur noch Gegnerschaft. Ich kann nur den Kopf schütteln, wie er sich selbst in die Bredouille bringt. Im ersten Moment habe ich gedacht, er ist verrückt.“ Seine Äußerungen seien weder strategisch noch taktisch oder inhaltlich nachvollziehbar, denn er habe der von ihm kritisierten Tarifeinigung selbst zugestimmt. „Die Kunden und die Mitarbeiter sollen jetzt die Zeche für etwas zahlen, das Herr Mehdorn selbst verantworten muss. Zu einem Tarifvertrag gehören immer zwei.“
Roth unterstrich, dass dies nicht der Grund für seine Kritik an Mehdorn sei. „Ich halte ihn unabhängig vom Börsengang, den wir
ablehnen, nicht für den richtigen Mann an der richtigen Stelle.“
„Bahnchef Mehdorn ist inzwischen zur größten Belastung für das Unternehmen geworden„, kommentiert der Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion DIE LINKE, Ulrich Maurer, Mehdorns Drohungen.
Ulrich Maurer weiter: „Das Maß ist voll. Verkehrsminister Tiefensee muss Mehdorn entlassen, um weiteren Schaden von der Bahn abzuwenden. Die Verunsicherung der Kunden und die Drohungen gegen die Beschäftigten müssen ein Ende haben. Wer das Unternehmen dermaßen schlecht redet, hat an der Spitze nichts zu suchen. Die Bundesregierung muss jetzt die Notbremse ziehen.“